Weil Leben kostbar ist

„Ein Kinderhospiz ist ein Ort, den man nicht sucht. Aber man möchte ihn finden, wenn man ihn braucht.“ So fasst eine betroffene Mutter zusammen, wie viel Hilfe, Verständnis und Geborgenheit sie und ihre Familie im Kinderhospiz Bärenherz erfahren haben. Das eigene Kind beim Sterben zu begleiten, ist das Schlimmste, was Eltern widerfahren kann. Für Menschen, die diese Grenzsituation erleben müssen, da zu sein, hat sich die Bärenherz Stiftung zur Aufgabe gemacht.

In den beiden von der Stiftung geförderten Kinderhospizen in Wiesbaden und Markkleeberg bei Leipzig sowie im Kinderhaus Nesthäkchen in Hünstetten-Görsroth, einer Dauerpflegeeinrichtung für schwerstkranke und -behinderte Kinder und Jugendliche, herrscht eine weitgehend fröhliche Atmosphäre. Hier finden Eltern Beratung, Entlastung und Trost, und für ihre Kinder qualifizierte Pflege und liebevolle Betreuung – von der Diagnose bis hin zum Tod des Kindes und darüber hinaus, rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Rund 2,5 Millionen Euro schüttet die Stiftung jährlich für diese drei Einrichtungen aus. „Wir können Tod und Krankheit nicht aus unserem Leben löschen, auch nicht den Tod von Kindern. Wir können aber in der schwierigsten Lebenssituation Familien Orte anbieten, wo sie Verständnis, Nähe, Hilfe und Empathie erfahren – für die ganze Familie und ohne Unterscheidung der sozialen oder kulturellen Herkunft“, so die Hospizleiter. Die Bärenherz Stiftung wurde gegründet, um die tägliche Arbeit, insbesondere in den Kinderhospizen, zu ermöglichen und langfristig sicherzustellen.

Wie verwendete die Stiftung 2022 ihre Mittel?

Die Bärenherz Stiftung hat im Jahr 2022 rund 2,7 Millionen Euro für die Kinderhospize Bärenherz in Wiesbaden und Leipzig sowie für das Kinderhaus Nesthäkchen in Hünstetten-Görsroth ausgeschüttet.

Der Jahresabschluss 2022 wurde vom Kuratorium der Bärenherz Stiftung in der Sitzung vom 7. November 2023 einstimmig genehmigt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Adscenda GmbH hat am 15. September 2023 über den Jahresabschluss 2022 der Stiftung einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Ausgaben und Mittelverwendung

Aus den Spendeneinnahmen wurden die Aufwendungen für das Kinderhospiz Wiesbaden, das Kinderhospiz Leipzig und das Kinderhaus Nesthäkchen finanziert, die nicht von den Kostenträgern (Krankenkassen, Pflegekassen, Kommune) übernommen werden.

Diese Kostenübernahmen erfolgen durch Zahlung monatlicher Pauschalbeträge, die seitens der Träger der Einrichtungen rückwirkend anhand der tatsächlichen Kosten verifiziert werden. Träger der Einrichtungen, die die Bärenherz-Kinder betreuen, sind die Bärenherz Kinderhospize gGmbH und die Gemeinnützige Känguru Wohnen GmbH (vormals Zuhause GmbH).

Kinderhospiz und Ambulante Dienste Wiesbaden

Basierend auf dem von der gGmbH vorgelegten Wirtschaftsplan für die einzelnen Einrichtungen und Angebote, wird der Zuschussbedarf durch die Stiftung ermittelt und in monatlichen Pauschalbeträgen überwiesen.

Daraus ergaben sich im Jahr 2022 satzungsgemäße Zuwendungen i. H. v. 2.156.000 Euro (Vorjahr 1.818.500 Euro). Die Kostenerstattungen durch Kranken- und Pflegekassen sind bei diesem Betrag schon berücksichtigt.

Zusätzlich wurden 67.246 Euro (Vorjahr 122.989 Euro) als sog. zweckgebundene Spenden für die Anschaffung bestimmter Gegenstände zugewendet. Das Kinderhospiz kann bis zu zehn Kinder aufnehmen. In 2022 wurde die Platzzahl wegen des An- und Erweiterungsbaus auf 8 Plätze reduziert.

Neben dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst, der Beratungsstelle für werdende Eltern, der sozialmedizinischen Nachsorge und dem kleinen Bereich für Bildung und trauernde Kinder wurde der Aufbau eines neuen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes in Limburg finanziert.

Für das zweite Lebenswäldchen Bärenherz in Wiesbaden-Naurod, welches zum Konzept der Trauerbegleitung des Kinderhospizes gehört, wurden insgesamt 5.384 Euro (Vorjahr 3.791 Euro) aufgewendet. Für das erste Lebenswäldchen, dessen Fläche vollständig bepflanzt war und daher durch das zweite Lebenswäldchen ergänzt wurde, wurden insgesamt 696 Euro (Vorjahr 2.635 Euro) aufgewendet.

Kinderhospiz und Ambulante Dienste Leipzig

Basierend auf dem von der gGmbH vorgelegten Wirtschaftsplan für die einzelnen Einrichtungen und Angebote, wird der Zuschussbedarf durch die Stiftung ermittelt und in monatlichen Pauschalbeträgen überwiesen.

Die Zuschüsse erfolgen durch den Verein Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V. und die Bärenherz Stiftung.

Das Kinderhospiz Leipzig kann bis zu zehn Kinder aufnehmen. Auch in Leipzig unterstützt ein ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst, sowie die Beratungsstelle SüdLicht die Familien schwer kranker Kinder. Die Grundlagen der Berechnung orientieren sich am Kinderhospiz Wiesbaden.

Im Jahr 2022 zahlte die Bärenherz Stiftung zunächst unterjährig den Förderbetrag von 700.000 Euro (Vorjahr 880.200 Euro) an das Kinderhospiz Leipzig aus, um den laufenden Unterhalt des Hospizes zu gewährleisten. Die vom Förderverein Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V. im Jahr 2022 eingesammelten Spendenbeträge ermöglichten am Jahresende eine Rückführung des vollständigen Förderbetrages. Für 2022 war somit keine Zuwendung der Bärenherz Stiftung für das Kinderhospiz Leipzig notwendig.

Kinderhaus Nesthäkchen

Das Kinderhaus Nesthäkchen ist eine Dauerpflegeeinrichtung für maximal 22 schwerst-behinderte Kinder und Jugendliche, teilweise mit lebenslimitierenden Erkrankungen.

Das Kinderhaus erhält von dem kommunalen Kostenträger einen Pflegesatz je nach Hilfebedarfsgruppe in einer durchschnittlichen Höhe von rund 220 Euro pro Tag und Kind, der von der Stiftung mit 75 Euro (Erhöhung per 01.01.2015 um 25 Euro) pro Tag und belegtem Platz bezuschusst wird. Insgesamt belief sich die Förderung im Jahr 2022 auf 453.750 Euro (Vorjahr 364.425 Euro).

Zusätzlich wurden 48.411 Euro (Vorjahr 154.892 Euro) als zweckgebundene Spenden für die Anschaffung von Inventar sowie für die tiergestützte Therapie, Osteopathie und Atemtherapie zugewendet.

Einsatz der Mittel in den geförderten Einrichtungen

Kinderhospiz Wiesbaden

Da die Kostenerstattung durch die Pflegekassen etwa die Hälfte des Gesamtbedarfs deckt, wurde mit dem Zuschuss der Stiftung im Wesentlichen der laufende Betrieb in Form von Personal- und Sachkosten finanziert.

Von den zweckgebundenen Spenden wurde u. a. die IT-Ausstattung des Kinderhospizes modernisiert und erweitert, ein Ablufttrockner sowie vier Luftreiniger angeschafft, ein Begegnungsraum neugestaltet, ein Hospizzimmer neu ausgestattet, Mütterwochenenden, Geschwisterfreizeiten und die Besuche der „Clown Doktoren“ finanziert, sowie ein Medienwagen, Gartenmöbel, ein Pflegewagen und eine Schlafcouch erworben.

Kinderhospiz Leipzig

Wie in Wiesbaden wurde mit dem Zuschuss der Stiftung im Wesentlichen der laufende Betrieb in Form von Personal- und Sachkosten finanziert. Soweit es zu Überkompensationen durch die Zahlungen des Vereins Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V. und der Bärenherz Stiftung kommt, sind diese von der Bärenherz Kinderhospize gGmbH entsprechend zurückzuzahlen.

Kinderhaus Nesthäkchen

Mit dem Zuschuss der Stiftung wurde im Wesentlichen zusätzliches Personal zur pädagogischen Betreuung der Kinder und Jugendlichen eingestellt. Zu einem geringeren Teil wurden auch Fortbildungen für Mitarbeiter und allgemeine betriebliche Aufwendungen, wie Inkontinenzmaterial und Medikamente, darüber finanziert.

Zweckbezogene Spenden wurden für weitere Anschaffungen zur Gestaltung der Wohngruppenräume im neuen Domizil in Hünstetten zugewendet.

 

 

Geförderte Einrichtungen

Die Bärenherz Stiftung fördert und unterstützt Projekte und Einrichtungen für unheilbar kranke Kinder, die eine begrenzte Lebenserwartung haben.

Kinderhospiz in Wiesbaden
Kinderhospiz in Leipzig
Kinderhaus in Hünstetten-Görsroth